Öffentliche Konsultation zu Flugvorschriften
Am 13. August 2025 hat die Europäische Kommission eine öffentliche Konsultation zur Überarbeitung der Verordnung über Luftverkehrsdienste gestartet. Bürgerinnen und Bürger, Reisende sowie Organisationen können bis zum 4. November 2025 im „Have Your Say“-Portal ihre Stellungnahmen abgeben. Ziel ist es, die bestehenden Regeln an aktuelle Herausforderungen anzupassen und den Luftverkehr im Binnenmarkt zukunftsfähig zu gestalten.
Was soll sich ändern?
Ein Schwerpunkt der Konsultation ist die Frage nach einheitlichen Freigepäckregelungen. Künftig soll Handgepäck bis 7 kg und ein zusätzliches kleines persönliches Gepäckstück (z. B. Handtasche oder Laptop) kostenfrei erlaubt sein. Damit soll Schluss sein mit intransparenten Zusatzkosten, die bisher vor allem bei Billigfluggesellschaften üblich sind. Zugleich will die Kommission Regeln für mehr Verlässlichkeit im Luftverkehr prüfen – etwa, wie Störungen durch Flugsicherungsstreiks besser abgefedert werden können.
Hintergrund
Die Luftverkehrsverordnung wurde 1992 eingeführt und zuletzt 2008 überarbeitet. Seither hat sich der Markt stark verändert: neue Geschäftsmodelle, die Folgen der COVID‑19-Pandemie und der steigende Wettbewerbsdruck erfordern eine Aktualisierung. Ziel ist ein moderner, wettbewerbsfähiger und verbraucherfreundlicher europäischer Luftverkehrsmarkt.
Aktuelle Entwicklungen
Das Europäische Parlament hat bereits im Sommer 2025 dafür gestimmt, Handgepäckgebühren abzuschaffen. Diskutiert werden folgende Standards:
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Ein persönliches Gepäckstück bis 40 × 30 × 15 cm
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Handgepäckstück: bis 7 kg und maximal 100 cm (Summe von Länge, Breite und Höhe)
Die Umsetzung könnte bereits im Laufe des Jahres 2025 beginnen – vorausgesetzt, die Mitgliedstaaten stimmen zu. Während Verbraucherverbände die Änderungen begrüßen, befürchten einige Airlines steigende Ticketpreise, da ihr Geschäftsmodell stark auf Zusatzgebühren beruht.